Torschützen: Maurice Kliemann (2), Thomas Binder, Kamdin Jahangiri, Daniel Ludwig (EM).

Erst die tolle 2. Spielhälfte machte es möglich: 5:2-Auswärtssieg

Auch an diesem Sonntag, an dem die Sonne zunächst 3/4 des sehr übersichtlichen Fortuna-Kunstrasenplatzes erbarmungslos aufheizte, ermöglichte das Wetter eine optimale Körper-Betriebstemperatur ohne große Vorbereitung. Die Fans von ASV 13 saßen im Schatten sprangen aber schon nach zwei Minuten auf, denn Thomas zeigte ihnen gleich einmal das 1:0. Er erkämpfte sich auf der linken Seite den Ball, ließ den Fortuna-Verteidiger noch bei seinem Mittagsschläfchen verbleiben und schoss aus spitzem Winkel in die kurze Ecke.

Danach spielte die ASV-Mannschaft schöne und teilweise auch gefährliche Aktionen. Nach etwa 10 Minuten wurde der Gegner stärker, begann aggressiv aber nicht unfair zu attackieren, und der ASV-Spielfluss vertrocknete am besonnten Kunstrasen. Es folgte ein unschönes Hin und Her ohne System und Erfolg. Trotzdem hätte der Gegner nicht sobald eine gefährliche Chance selbst herausgespielt. Aber die Fortuna hat eben naturgemäß Glück. Diesmal hieß das Glück Eigentor in Form eines Kopfball-Rückpasses. Ein Missverständnis zwischen Daniel und Barbaros, so etwas kommt in der Fußballwelt immer wieder vor.

Leider roch die Heimmannschaft jetzt ein wenig Oberluft, aber alleine mit dem Riechorgan schießt man keine Tore und so blieb es beim 1:1 bis zur Pause. Dann wurde den ASV-Spielern der Kopf ohne Shampoo und Haarmassage in der Kabine gewaschen, und die Zuseher sahen plötzlich eine völlig andere Mannschaft von ASV 13. Es wurden laufend schöne und gefährliche Angriffsaktionen gestartet und schon 5 Minuten später köpfelte Maurice, der zwar mit Kopf spielt aber seinen Füßen als Ballbeförderungsinstrumente etwas mehr vertraut als seinem Charakterkopf, ein wunderbares Tor. Thomas, der heute groß aufspielte, besorgte das Zuspiel.

Nur zwei Minuten später erkämpfte sich Kamdin, der unermüdlich rackernde ASV-Stürmer, auf der linken (schattigen) Seite den Ball, spielte den Tormann aus, und schon stand es 3:1 für die Gäste. Leider hatte die Glücksgöttin den Fortuna-Platz noch immer nicht verlassen, no na und so gelang den Gastgebern schon kurze Zeit später der Anschlusstreffer nach einem Eckball. Die spielerische Überlegenheit der ASV-Kicker blieb aber erhalten. Eine Fülle von tollen und vor allem schön herausgespielten Torchancen konnte leider nicht verwertet werden, weil der Tormann gut abwehrte oder der verdammte Glücksvogel noch immer im Stadion herumflog.

Eine Viertelstunde vor Schluss war aber dann endgültig Schluss mit Fortuna: Eine schöne Angriffsaktion von rechts, Handspiel eines Verteidigers im Strafraum und Elfmeter: Daniel verwertete sicher und scharf. Das beruhigte ungemein. Der Gegner konnte zwar noch ein paar Freistöße und Eckbälle vortragen, aber er konnte Barbaros der trotz Kappe manchmal schwer den Matchball von der tiefstehenden Sonne unterscheiden konnten, nicht bezwingen.

Maurice hingegen wurde zwei Minuten vor dem Ende von Roman ideal bedient und schoss sein zweites Tor, von links mit links: 5:2. Bravo Burschen. Der Sonntagabend war gerettet, Trainer und Zuseher von ASV 13 waren zufrieden und die Erkenntnis des Spieles: Man kann auch ohne Glück gewinnen, aber man muss dafür arbeiten.